Andreas Eriksson, *1975, lebt in Kinnekulle, Schweden
Foto: Peter Schnetz
Andreas Eriksson arbeitet mit unterschiedlichen Medien. Hier in Basel sind es Malerei, Fotografie und Skulptur, mit denen er Strukturen aus der Natur aufnimmt. In der Isolation seiner Heimat, einem kleinen Ort auf dem schwedischen Land lebend, entstehen seine stillen Werke. An Cézannes berühmten Ausspruch anknüpfend arbeitet er nicht vor der Natur, sondern parallel zur Natur, etwa wenn er den malerischen Strukturen und Rhythmen einer Gruppe von Baumstämmen nachspürt oder in einer zartgliedrigen Skulptur einen Baum durch systematisches Zerlegen dupliziert und in Bronze umsetzt. Stimmungsvoll und malerisch-virtuos sind die Schattenbilder, in denen die Umrisse einer männlichen Figur kaum merklich im Augenblick eines aufscheinenden Lichtes auftauchen. Es sind eindrucksvolle Selbstbildnisse voller Ruhe und Geheimnis.
In Ergänzung zum Geldpreis erwirbt die Baloise Werkgruppen der Preisträgerinnen und Preisträger und schenkt sie zwei bedeutenden europäischen Museen. Die Arbeiten von Andreas Eriksson gehen als Schenkung der Baloise in die Sammlung des mumok Wien.
Das Leben in selbstgewählter Abgeschiedenheit (ohne dabei die zeitgenössischen Kunstdiskurse ausser Acht zu lassen) und das intensive Beobachten der Natur zu allen Tages- und Jahreszeiten sind bis heute zentrale Momente zum Verständnis seines Werkprozesses. Eriksson führt dazu aus: „Meine Arbeit beruht immer auf dem Ausloten meiner Reaktionen auf meine Wahrnehmung und Erfahrung der „äusseren“ Welt, im Besonderen meiner Gefühle und Emotionen gegenüber der Natur wie auch meiner Projektionen in diese“. Dieser selbstreflexive Ansatz bedeutet zugleich auch Erikssons Distanznahme zur naturromantischen Tradition des 19. Jahrhunderts in der nordischen Landschaftsmalerei.
Jurymitglieder:
Inge C. de Bruin-Heijn, Sammlung de Bruin-Heijn, Niederlande; Dr. Christoph Heinrich, Leiter der Galerie der Gegenwart, Hamburger Kunsthalle; Edelbert Köb, Direktor, Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien; Marc-Olivier Wahler, Direktor, Palais de Tokyo, Site de Création Contemporain, Paris und Martin Schwander, Externer Kunstberater der Baloise, Vorsitzender der Jury.