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Die Gewinner

Annika Larsson, *1972, lebt in Berlin
Foto: Peter Schnetz

Annika Larsson - Preisträgerin 2001

Annika Larsson setzt in ihrem Video DOG, 2001, ein breites Spektrum von Formeln ein, die uns aus Action-Filmen und Werbespots bekannt vorkommen: Sequenzen, die Beunruhigung aufkommen lassen, Spannung steigern, Anlass zu Misstrauen und Mutmassungen geben - doch die Story ist der Künstlerin abhanden gekommen. Sie verbindet Halbwelt und Bourgeoisie in einem Pathos der Leere. Männer - macho und impotent zugleich - zelebrieren Gesten, Bewegungen, Handlungen, die mit einer Schärfe und Genauigkeit geschildert werden, die alle Sinne auf einen Punkt zu konzentrieren vermögen. In jeder Bewegung ihrer beiden Schauspieler, in jeder Einstellung und in jedem Schnitt teilt sich die minutiöse Regie der Künstlerin mit. Bei aller Nähe sind die Close-ups von unendlicher Distanz, bei aller Frontalität die Figuren undurchdringbar. Mit Annika Larsson, die erst im Vorjahr ihr Studium in Stockholm beendete, wurde eine junge Künstlerin ausgezeichnet, die in ihren Foto- und Videoarbeiten den Albtraum völliger Sinnentleerung inszeniert.

In Ergänzung zum Geldpreis erwirbt die Baloise Werke der Preisträgerinnen und Preisträger und schenkt sie zwei bedeutenden europäischen Museen. Die Arbeit von Annika Larsson ging als Schenkung der Baloise in die Sammlung des S.M.A.K. Gent, Belgien.

Galerie Andréhn-Schiptjenko, Stockholm, Schweden

Jurymitglieder:
Maria de Corral, Direktorin, Contemporary Art Collection, Fundación „La Caixa“, Barcelona und Madrid; Susanne Ghez, Direktorin, The Renaissance Society at the University of Chicago, und Co-Kuratorin der Documenta XI, Kassel; Christoph Heinrich, Kustos der Galerie der Gegenwart, Hamburger Kunsthalle; Jan Hoet, Direktor, Stedelijk Museum Voor Actuele Kunst, Gent und Martin Schwander, Externer Kunstberater der Baloise, Vorsitzender der Jury.