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Die Gewinner

John Skoog, *1985, lebt in Frankfurt a.M.
Foto: Peter Schnetz

John Skoog - Preisträger 2014

John Skoog beschäftigt sich mit dem Medium Film. In der Tradition des skandinavischen Filmes wie von Victor Sjostrom und Mauritz Stiller entstehen aussagekräftige Studien über Charaktere und Emotionen. In ruhigen, cineastisch anmutenden Bildeinstellungen sucht Skoog an alltäglichen Orten nach den Spuren von Menschen und Erinnerungen. Dokumentarische und filmische Fiktion gehen dabei ineinander über. Mit seinem neuen Video "Reduit (Redoubt)" umkreist er mit der Kamera in einer formal raffinierten Weise in einer kargen schwedischen Winterlandschaft ein altes Bauernhaus, welches von seinem eigenbrötlerischen Besitzer über Jahre in einen privaten Bunker verwandelt wurde, um sich vor einer von ihm eingebildeten sowjetischen Invasion zu schützen. Mit seinem Film tastet er ein Zeugnis des Kalten Krieges an der Schnittstelle zwischen persönlicher und kollektiver Geschichte ab. Skoog ergänzt die filmischen Sequenzen durch eine Collage von Stimmen und Tönen, die das Bild auf einer akustischen Ebene stimmungsvoll ergänzen. Die autobiografische Komponente des Filmes wird durch kunsthistorische Bezüge zu Kurt Schwitters "Merzbau" und Facteur Chevals "Palais Idéal" erweitert.

Zusätzlich zum Geldpreis erwirbt die Baloise Werkgruppen der Preisträgerinnen und Preisträger. Die Arbeit von John Skoog ging als Geschenk in die Sammlungen des mumok Wien und des MMK Frankfurt.

Galerie Pilar Corrias, London

Jurymitglieder:
Dr. Susanne Gaensheimer, Direktorin MMK Museum für Moderne Kunst, Frankfurt a.M.; Karola Kraus, Direktorin Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Wien; Dirk Snauwaert, Künstlerischer Direktor, WIELS, Contemporary Art Centre, Brüssel und Martin Schwander, Externer Kunstberater der Baloise, Vorsitzender der Jury.