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Die Gewinner

Joyce Joumaa, *1998, lebt in Beirut, Libanon und Amsterdam, Niederlande

Foto: André-Marc Räubig

Joyce Joumaa - Preisträgerin 2025

In ihrer Installation Periodic Sights thematisiert Joyce Joumaa die tiefgreifende Energiekrise im Libanon, eine der gravierendsten und anhaltendsten Infrastrukturkatastrophen des Landes. Die Arbeit besteht aus umfunktionierten Sicherungskästen, in die Fotografien von Alltagsmotiven aus Beirut und Tripoli eingebaut sind: häusliche Szenen, Straßenzüge, Marktplätze und urbane Zwischenräume. Joumaa interessiert sich dabei für die komplexen Verflechtungen von Macht, Infrastruktur und sozialer Psychologie.Die Kästen sind in Echtzeit beleuchtet: Simuliert wird die durchschnittliche tägliche Stromzufuhr eines Haushalts im Libanon – oft nicht mehr als zwei Stunden. So wird unmittelbar erfahrbar, was es heißt, unter Bedingungen strukturellen Mangels zu leben. Strom – oder vielmehr dessen Abwesenheit – wird zur sozialen Machtressource. Die Lichtsteuerung der Installation ist direkt mit der Messekoje verbunden: Besucher*innen erleben zeitlich, wie sehr Zugang zu Energie rationalisiert wird und über  Sichtbarkeit, Teilhabe und Ausschluss entscheidet. Wer sich einen Generator oder eine Solaranlage leisten kann, lebt im Licht.

Zusätzlich zum Geldpreis erwirbt die Baloise Werke der Preisträgerinnen und Preisträger und schenkt sie zwei bedeutenden europäischen Museen. Die Arbeit von Joyce Joumaa geht als Geschenk in die Sammlung des MUDAM, Musée d'Art Moderne Grand Duc Jean, Luxembourg.

Galerie: Eli Kerr, States Montreal, Canada

Jurymitglieder: Karola Kraus, Generaldirektorin MUMOK Wien, Vorsitzende der Jury, Bettina Steinbrügge, Direktorin MUDAM, Luxemburg; Susanne Pfeffer, Direktorin MMK, Frankfurt; Susanne Titz, Direktorin des Museums Abteiberg, Mönchengladbach und Uli Sigg, Schweizer Kunstsammler und Mäzen.

Weitere Informationen über Joyce Joumaa

 

  •  MUDAM, Musée d'Art Moderne Grand Duc Jean, Luxembourg

  • Galerie: Eli Kerr, States Montreal, Canada

 

 

 

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