DE EN
Lawrence Abu Hamdan - Preisträger 2018
Die Gewinner Lawrence Abu Hamdan - Preisträger 2018

Lawrence Abu Hamdan, 1985, lebt in Beirut und Berlin
Foto: mor charpentier

Lawrence Abu Hamdan - Preisträger 2018

Die Video- und Soundinstallation This whole time there were no landmines von Lawrence Abu Hamdan stellt eine konkrete Situation – die Überschreitung der Grenze zwischen Syrien und Israel im Bereich der Golan-Höhen am 15. Mai 2011 durch eine Gruppe von Palästinensern – überzeugend vor. Das akustische Phänomen der wandernden, sich verstärkenden Stimmen, das sich der Topografie des Tals verdankt und der Arbeit ihren Titel verleiht, ruft einen grösseren geopolitischen Kontext auf. Die Montage von vorgefundenen Handyfilmen und Audioaufnahmen, wie sie in den Medien üblicherweise verwendet werden, um Augenzeugenberichte zu begleiten, erzeugt hier eine Nervosität und Verunsicherung, die sich auf den Betrachter überträgt. In der Arbeit überlagern sich die topografische Situation, die politisch bedingte Grenzziehung und die konkrete Grenzverletzung in faszinierender Weise. Der Sound ist das verbindende Element, das wesentlich zur Eindringlichkeit der Arbeit beiträgt.

Zusätzlich zum Geldpreis erwirbt die Baloise Werkgruppen der Preisträgerinnen und Preisträger und schenkt sie zwei bedeutenden europäischen Museen. Die Arbeit von Lawrence Abu Hamdan ging als Geschenk in die Sammlung des Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart, Nationalgalerie - Staatliche Museen zu Berlin

Galerie: mor charpentier, Paris

Jurymitglieder:
Marie-Noëlle Farcy, Kuratorin/Leiterin der Sammlung, MUDAM, Luxemburg; Dr. Gabriele Knapstein, Leiterin Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart, Nationalgalerie Berlin; Dr. Martin Hatebur, Präsident Basler Kunstverein / Kunsthalle Basel; Prof. Philippe Pirotte, Rektor Städelschule Frankfurt und Martin Schwander, künstlerischer Berater der Baloise, Vorsitzender der Jury.