Ross Sinclair, *1966, lebt in Glasgow, Schottland
Foto: Peter Schnetz
Ross Sinclair widmet seine Installation der Insel St. Kilda, eine Insel am Ende der Welt, die über tausend Jahre von aller Zivilisation abgeschnitten war, dann als entlegenster Vorposten des Vereinigten König-reichs galt und, als sich die ansässige Bevölkerung nicht mehr selbst versorgen konnte, 1930 evakuiert wurde: ein entrückter "anderer Ort", den Sinclair in die Gegenwart zurückholt. Mit suggestiven Schwarz/weiss-Bildern, historischen Dokumenten, Fragmenten schottischer Folklore und einer raumgrei-fenden Installation, in welcher der Besucher Geborgenheit und bedrängende Isolation gleichermassen erfährt, schafft Sinclair einen Ort, der Vergangenheit heraufbeschwört, Verlust anschaulich macht und Ansätze einer Utopie aufscheinen lässt.
Ross Sinclair nimmt durch die lebenslange Hingabe an sein Projekt "Real Life" eine herausragende Stel-lung in einer Kunstwelt ein, die immer wieder Gefahr läuft, sich im Kurzlebigen des Moments zu verlieren. Sinclair arbeitet an einer Kunst, die mit der Welt zu tun hat, die auf den Dialog mit der Welt angelegt ist.
In Ergänzung zum Geldpreis erwirbt die Baloise Werke der Preisträgerinnen und Preisträger und schenkt sie zwei bedeutenden europäischen Museen. Die Arbeit von Ross Sinclair ging als Schenkung der Baloise in die Sammlung der Hamburger Kunsthalle.
Jurymitglieder:
Maria de Corral, Direktorin, Contemporary Art Collection, Fundación „La Caixa“, Barcelona und Madrid; Susanne Ghez, Direktorin, The Renaissance Society at the University of Chicago, und Co-Kuratorin der Documenta XI, Kassel; Christoph Heinrich, Kustos der Galerie der Gegenwart, Hamburger Kunsthalle; Jan Hoet, Direktor, Stedelijk Museum Voor Actuele Kunst, Gent und Martin Schwander, Externer Kunstberater der Baloise, Vorsitzender der Jury.