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Künstler von A-Z Marcel Dzama

*1974

  • Ohne Titel (2000)
    Ohne Titel
    Künstlerin / Künstler: Marcel Dzama Datierung: 2000 Typ: Arbeit auf Papier Material: Tinte, Wasserfarbe und Root Beer auf Papier Masse: 31,8 x 25,5 cm Zugangsdatum/Ankaufsdatum: 2001 Inventarnummer: 0770 Copyrighthinweis: © Marcel Dzama, Courtesy Künstler und David Zwirner; Fotos: André-Marc Räubig (Inv.-Nr. 0767, 0768, 0770, 0778)
  • Ohne Titel (2000)
    Ohne Titel
    Künstlerin / Künstler: Marcel Dzama Datierung: 2000 Typ: Arbeit auf Papier Material: Tinte, Wasserfarbe und Root Beer auf Papier Masse: 35,5 x 28 cm Zugangsdatum/Ankaufsdatum: 2001 Inventarnummer: 0778 Copyrighthinweis: © Marcel Dzama, Courtesy Künstler und David Zwirner; Fotos: André-Marc Räubig (Inv.-Nr. 0767, 0768, 0770, 0778)
  • Ohne Titel (2000)
    Ohne Titel
    Künstlerin / Künstler: Marcel Dzama Datierung: 2000 Typ: Arbeit auf Papier Material: Tinte, Wasserfarbe und Root Beer auf Papier Masse: 31,6 x 25,4 cm Zugangsdatum/Ankaufsdatum: 2001 Inventarnummer: 0767 Copyrighthinweis: © Marcel Dzama, Courtesy Künstler und David Zwirner; Fotos: André-Marc Räubig (Inv.-Nr. 0767, 0768, 0770, 0778)
  • Ohne Titel (2000)
    Ohne Titel
    Künstlerin / Künstler: Marcel Dzama Datierung: 2000 Typ: Arbeit auf Papier Material: Tinte, Wasserfarbe und Root Beer auf Papier Masse: 31,8 x 24,9 cm Zugangsdatum/Ankaufsdatum: 2001 Inventarnummer: 0768 Copyrighthinweis: © Marcel Dzama, Courtesy Künstler und David Zwirner; Fotos: André-Marc Räubig (Inv.-Nr. 0767, 0768, 0770, 0778)
Der hauptsächlich für seine Feder- und Tuschezeichnungen bekannte Marcel Dzama hat sein Schaffen in den 2010er-Jahren auch auf die Medien Film, Fotografie, Collage sowie Malerei und sogar Dioramen ausgedehnt. Als leidenschaftlicher Musikliebhaber gestaltete der vom Dadaismus und den Surrealisten inspirierte Künstler auch zahlreiche Cover bedeutender Musikalben und war an der Regie des Kurzfilms «Scenes from the Suburbs» (2011) der Band Arcade Fire beteiligt. Schon früh hat Dzama eine eigene Bildsprache entwickelt, die an ihren Motiven aus der Trivialkultur oder aus Kindermärchen leicht zu erkennen ist. In seinen elliptischen Kompositionen, in denen Traumelemente in halb zärtlichen, halb grausamen Begegnungen auf monströse Karnevalsfiguren treffen, stellt der Künstler menschliche Verhaltensweisen von Grund auf infrage. Dieses Verfliessen der Grenzen zwischen Realem und Unterbewusstem macht jedes Blatt zu einem Rätsel, das der Künstler uns aufgibt.

Auf weiss belassenen Seiten im DIN-A4-Format – eine Anspielung auf die Weisse des kanadischen Winters – zeichnet Marcel Dzama mit Feder und Tusche fein umrissene Motive, die sich vom Blatt lösen, ohne dass dieses je einen Kontext oder Hintergrund preisgäbe. Die Farbe mit ihren dominanten Ocker-, Rot- oder Brauntönen basiert häufig auf natürlichen Pigmenten, wie etwa Root Beer, jenem kohlensäurehaltigen kanadischen Getränk, aus dem der Künstler das Blutrot für seine Zeichnungen gewinnt. So lässt er ein Stück Populärkultur in die materielle Beschaffenheit der Zeichnung einfliessen wie vor ihm schon Andy Warhol oder Ed Ruscha. Dzamas Kompositionen wirken mit ihren isolierten Bruchstücken einer persönlichen Mythologie oder auch Traumfragmenten wie surrealistische Einakter, in denen die Ängste unserer Kindheit und unsere urtümlichsten Regungen wieder wach werden und die Defizite der heutigen Welt widerspiegeln.

In der Serie der Zeichnungen in der Kunstsammlung der Baloise thematisiert Dzama am Beispiel der Beziehung zwischen Mensch und Tier unser Verhältnis zur Gewalt, egal ob diese den Menschen und ihren Körpern zugefügt wird oder den Tieren. So nimmt der Zigarettenrauch die Form eines moralisierenden Hündchens an, das ins Ohr des Missetäters kläfft, während ein anderer Hund auf zehn Pfoten seinem Meister anstelle des üblichen Steckens eine Pistole apportiert. Auf anderen Blättern befiehlt ein Mensch einem Bären, für sein Fressen arbeiten zu gehen, oder ein Krokodil droht, den Stecker des Fernsehgeräts zu ziehen, in dem gerade ein Western läuft. In diesem Universum mit seiner bewusst verschobenen Zeitlichkeit – eine der Zeichnungen setzt eine Audiokassette in Szene, die sich in eine Katze verwandelt, andere zeigen Menschen, deren Verhalten an die 1960er-Jahre erinnert – greift Marcel Dzama konzise die für unsere heutige Welt bezeichnenden Themen auf und offenbart durch sein Spiel mit sozialen Spannungen und Rollenüberschreitungen die latente Gewalt und die Herrschaftsverhältnisse, die unsere Gesellschaft bestimmen.

Julie Enckell Julliard

Weitere Werke von Marcel Dzama in der Kunstsammlung der Baloise:

Inv.-Nr. 0766, Ohne Titel, 2000, Tinte, Wasserfarbe und Root Beer auf Papier, 35,5 x 28 cm

Inv.-Nr. 0769, Ohne Titel, 2000, Tinte, Wasserfarbe und Root Beer auf Papier, 31,8 x 25,4 cm

Inv.-Nr. 0771, Ohne Titel, 2000, Tinte, Wasserfarbe und Root Beer auf Papier, 35,3 x 27,9 cm

Inv.-Nr. 0772, Ohne Titel, 2000, Tinte, Wasserfarbe und Root Beer auf Papier, 35,5 x 27,8 cm

Inv.-Nr. 0773, Ohne Titel, 2000, Tinte, Wasserfarbe und Root Beer auf Papier, 35,5 x 28 cm

Inv.-Nr. 0774, Ohne Titel, 2000, Tinte, Wasserfarbe und Root Beer auf Papier, 35,5 x 27,9 cm

Inv.-Nr. 0775, Ohne Titel, 2000, Tinte, Wasserfarbe und Root Beer auf Papier, 35,5 x 27,8 cm

Inv.-Nr. 0776, Ohne Titel, 2000, Tinte, Wasserfarbe und Root Beer auf Papier, 32 x 25,5 cm

Inv.-Nr. 0777, Ohne Titel, 2000, Tinte, Wasserfarbe und Root Beer auf Papier, 35,5 x 28 cm