-
Movie Palaces Series. Community Theater, the Grand, Milwaukee, WI (2010–2015) -
Movie Palaces Series. Streamers, Westlake, Los Angeles, CA (2010–2015) -
Movie Palaces Series. Archive of the Conrad Schmitt Studios, New Berlin, WI (2010–2015) -
Movie Palaces Series. Auditorium, Modjeska, Milwaukee, WI (2010–2015) -
Movie Palaces Series. Skies, the State, Minneapolis, MN (2010–2015) -
Movie Palaces Series. Cloud Machine, Patio, Chicago, IL (2010–2015) -
Movie Palaces Series. Women, the Orpheum, Madison, WI (2010–2015) -
Movie Palaces Series. One Chandelier, the Orpheum, Madison, WI (2010–2015) -
Movie Palaces Series. Balcony, Avalon, Chicago, IL (2010–2015) -
Movie Palaces Series. Arches, the Paramount, Austin, MN (with Nicholas Vargelis) (2010–2015)
Träger des Baloise Kunst-Preises 2014.
Der schwedische Künstler John Skoog wurde auf der Art Basel 2014 für seine Filminstallation «Reduit (Redoubt)» aus demselben Jahr mit dem Baloise Kunst-Preis ausgezeichnet. Die «ruhigen, cineastisch anmutenden Bildeinstellungen» seines 14-minütigen Schwarz-Weiss-Films beeindruckten die Jury, die als Charakteristikum seiner Kunst die Suche «an alltäglichen Orten nach den Spuren von Menschen und Erinnerungen» hervorhob.(1)
Die von der Baloise für ihre Kunstsammlung erworbene «Movie Palaces Series» (2010–2015) steht in engem inhaltlichen Zusammenhang mit dem ebenfalls 2014 entstandenen 16-mm-Schwarz-Weiss-Film «Shadowland», der eine hintergründige Reflexion über das Medium Film und dessen amerikanische Erfolgsgeschichte darstellt. Skoog drehte den Film an Orten in der Umgebung von Los Angeles, die den Hollywood-Studios einst als Set für Filme dienten, die in Afghanistan, in der Sahara oder in den französischen Alpen spielen. «Shadowland ist der subtile Nachvollzug von Topografie und Filmgeschichte des Westens der Vereinigten Staaten. Der Film setzt die ikonische Bildwelt und die atmosphärische Aura von Orten fort, deren geografische Bedeutung von älteren Filmen mitkonstruiert wurde.»(2)
Die 26-teilige «Movie Palaces Series» dokumentiert in atmosphärisch gesättigten Farbbildern den architektonischen Zustand von Filmpalästen, in denen die aufwendigen Hollywood-Produktionen jahrzehntelang ihre Premiere feierten. In den meisten Fällen haben jedoch das pompöse historistische Dekor und der verführerische Zauber dieser riesigen Lichtspielhäuser die Zeit nicht überdauert. Heute werden viele der heruntergekommenen Gebäude als Spielkasinos, Kirchen oder Flohmarkthallen genutzt. Damit erweist sich «Movie Palaces Series» als ein weiterer Mosaikstein in Skoogs Suche nach den Spuren von Menschen und Erinnerungen an alltäglichen Orten.
«Movie Palaces Series» macht zugleich auch den Wandel im Umgang mit dem Medium Film deutlich: In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts strömten die Menschen zu Tausenden in die glitzernden Lichtspielhäuser, um an den neuesten aufwendigen Filmproduktionen teilzuhaben; ab den 1960er-Jahren setzte mit der zunehmenden Verbreitung von Fernsehgeräten in Privathaushalten der Niedergang dieser Kinopaläste – nicht nur in den USA – ein.
Martin Schwander
(1) Jurybericht Baloise Kunst-Preis 2014.
(2) John Skoog: Slow Return. Värn, Ausst.-Kat. MMK Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main; mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien, Wien 2015, S. 188.