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Künstler von A-Z Naoya Hatakeyama

*1958

  • Still Life (2001)
    Still Life
    Künstlerin / Künstler: Naoya Hatakeyama Datierung: 2001 Typ: Fotografie Material: C-Print auf Papier Masse: 18,5 x 38 cm Zugangsdatum/Ankaufsdatum: 2003 Inventarnummer: 0846 Copyrighthinweis: © Naoya Hatakeyama; Fotos: Courtesy Künstler, L. A. Galerie Lothar Albrecht und Taka Ishii Gallery
  • Still Life (2001)
    Still Life
    Künstlerin / Künstler: Naoya Hatakeyama Datierung: 2001 Typ: Fotografie Material: C-Print auf Papier Masse: 18,5 x 38,2 cm Zugangsdatum/Ankaufsdatum: 2003 Inventarnummer: 0832 Copyrighthinweis: © Naoya Hatakeyama; Fotos: Courtesy Künstler, L. A. Galerie Lothar Albrecht und Taka Ishii Gallery
  • Still Life (2001)
    Still Life
    Künstlerin / Künstler: Naoya Hatakeyama Datierung: 2001 Typ: Fotografie Material: C-Print auf Papier Masse: 18,5 x 38,2 cm Zugangsdatum/Ankaufsdatum: 2003 Inventarnummer: 0850 Copyrighthinweis: © Naoya Hatakeyama; Fotos: Courtesy Künstler, L. A. Galerie Lothar Albrecht und Taka Ishii Gallery
  • Still Life (2001)
    Still Life
    Künstlerin / Künstler: Naoya Hatakeyama Datierung: 2001 Typ: Fotografie Material: C-Print auf Papier Masse: 18,5 x 38,2 cm Zugangsdatum/Ankaufsdatum: 2003 Inventarnummer: 0855 Copyrighthinweis: © Naoya Hatakeyama; Fotos: Courtesy Künstler, L. A. Galerie Lothar Albrecht und Taka Ishii Gallery
  • Still Life (2001)
    Still Life
    Künstlerin / Künstler: Naoya Hatakeyama Datierung: 2001 Typ: Fotografie Material: C-Print auf Papier Masse: 18,5 x 38 cm Zugangsdatum/Ankaufsdatum: 2003 Inventarnummer: 0854 Copyrighthinweis: © Naoya Hatakeyama; Fotos: Courtesy Künstler, L. A. Galerie Lothar Albrecht und Taka Ishii Gallery
  • Still Life (2001)
    Still Life
    Künstlerin / Künstler: Naoya Hatakeyama Datierung: 2001 Typ: Fotografie Material: C-Print auf Papier Masse: 18,5 x 38,2 cm Zugangsdatum/Ankaufsdatum: 2003 Inventarnummer: 0823 Copyrighthinweis: © Naoya Hatakeyama; Fotos: Courtesy Künstler, L. A. Galerie Lothar Albrecht und Taka Ishii Gallery
  • Still Life (2001)
    Still Life
    Künstlerin / Künstler: Naoya Hatakeyama Datierung: 2001 Typ: Fotografie Material: C-Print auf Papier Masse: 18,5 x 38,2 cm Zugangsdatum/Ankaufsdatum: 2003 Inventarnummer: 0822 Copyrighthinweis: © Naoya Hatakeyama; Fotos: Courtesy Künstler, L. A. Galerie Lothar Albrecht und Taka Ishii Gallery
  • Still Life (2001)
    Still Life
    Künstlerin / Künstler: Naoya Hatakeyama Datierung: 2001 Typ: Fotografie Material: C-Print auf Papier Masse: 20 x 39 cm Zugangsdatum/Ankaufsdatum: 2003 Inventarnummer: 0829 Copyrighthinweis: © Naoya Hatakeyama; Fotos: Courtesy Künstler, L. A. Galerie Lothar Albrecht und Taka Ishii Gallery
  • Still Life (2001)
    Still Life
    Künstlerin / Künstler: Naoya Hatakeyama Datierung: 2001 Typ: Fotografie Material: C-Print auf Papier Masse: 18,5 x 38,2 cm Zugangsdatum/Ankaufsdatum: 2003 Inventarnummer: 0841 Copyrighthinweis: © Naoya Hatakeyama; Fotos: Courtesy Künstler, L. A. Galerie Lothar Albrecht und Taka Ishii Gallery
  • Still Life (2001)
    Still Life
    Künstlerin / Künstler: Naoya Hatakeyama Datierung: 2001 Typ: Fotografie Material: C-Print auf Papier Masse: 18,5 x 38,2 cm Zugangsdatum/Ankaufsdatum: 2003 Inventarnummer: 0834 Copyrighthinweis: © Naoya Hatakeyama; Fotos: Courtesy Künstler, L. A. Galerie Lothar Albrecht und Taka Ishii Gallery
Milton Keynes ist ein grosses Städtebauprojekt, rund 80 Kilometer nordwestlich von London. Es handelt sich um das Flaggschiff der nach dem Krieg in Grossbritannien errichteten Planstädte: Siedlungsräume zur Entlastung des Ballungszentrums London. Das in den frühen 1960er-Jahren nach einem Masterplan angelegte Milton Keynes entstand aus der utopischen Überzeugung heraus, dass moderne Architektur und kühne städtebauliche Konzepte eine bessere Gesellschaft symbolisieren und deren Realisierung voranzutreiben vermögen. Nur ganz wenige Städte in Grossbritannien wurden auf diese Weise geplant. Die meisten sind eher ad hoc und ohne grosse Kontrolle gewachsen. Tatsächlich wurde Milton Keynes bald zum eigentlichen Synonym für den Begriff der Planstadt. In den 1970er-Jahren war dieser Glaube an die Moderne in Grossbritannien jedoch weitgehend verpufft, und Milton Keynes symbolisierte zunehmend all die faden, sterilen, starren und langweiligen Aspekte der Stadtplanung der Nachkriegsjahre.

Die Reputation von Milton Keynes korreliert mit der schwankenden Reputation der Moderne. Während neue städtische Gebäude nach wie vor moderne Ideale hochhalten, ist der britische Wohnungsbau fast durchwegs zur pseudotraditionellen Architektur des roten Ziegelsteinbaus mit Satteldach zurückgekehrt.

2001 weilte der japanische Fotograf Naoya Hatakeyama im Rahmen eines viermonatigen Stipendienaufenthaltes in Milton Keynes. Hatakeyama arbeitet in Serien, jeweils zu einem spezifischen Thema und mit einer spezifischen fotografischen Herangehensweise. Seine Projekte haben die vereinfachte Qualität visueller Archetypen. Ein starkes und unverwechselbares Thema erhält eine einfühlsame, aber souveräne bildliche Gestalt in Form einer Fotoserie. Die Bilder innerhalb einer Serie unterliegen stets denselben Regeln, die sie in einer kohärenten visuellen Aussage vereinen.

«Still Life» lautet der provokative Titel, den Hatakeyama seiner Fotoserie roter Ziegelsteinneubauten im expandierenden Milton Keynes gab. Die Bilder sind sorgfältig fotografiert, aber mit einem Blick für den spezifischen Charakter des Themas sowie die konventionelle Art und Weise, in der es häufig abgelichtet wird, wenn es um effiziente Stadtplanung oder schlichte Reklame geht. Doch Hatakeyamas gradlinige Ansichten, bei denen die Kamera ein klein wenig höher als der Blickwinkel eines Menschen positioniert ist, lassen die Gebäude und Strassen wie kleine Modelle ihrer selbst aussehen. Sie sind in das malerische Licht der tiefstehenden Sonne getaucht – kurz nach Tagesanbruch oder vor Einbruch der Abenddämmerung – oder in das fast schattenlose Licht bei bedecktem Himmel. Beides ist typisch englisch oder zumindest typisch für die Art und Weise, wie englische Städte und Landschaften in Kunst, Fernsehen oder Film gezeigt werden.

Neue, aber altmodische Häuser, spielzeugartige Darstellung, klischeehafte Beleuchtung, all diese Elemente vermitteln uns ein Gefühl, als sei die Zeit ausser Kraft gesetzt. Das vorwärtsschauende Streben der Moderne, einst das grossartige Versprechen von Milton Keynes, ist zum Stillstand gekommen. Dabei hat die stumme Stille der Fotografie nichts unterbrochen, sie unterstreicht vielmehr die Schwächung und das Gefühl, dass die Geschichte oder der Fortschritt womöglich an ihr Ende gelangt sind. Welche Art von Leuten wohnt hier? Welche Erwartungen hegen sie? Auf welche Art von Gemeinschaft verweist diese Gestaltung? Bei etlichen von Hatakeyamas Fotografien blickt man in «Sackgassen» hinein, die vertraute Bezeichnung für nicht durchgehende Strassen und im übertragenen Sinn auch allgemein für ausweglose Szenarien, in denen es kein Weiterkommen gibt. Die einzige Möglichkeit, die bleibt, ist umzukehren und etwas anderes zu versuchen.

David Campany