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Ohne Titel (2003) Ohne Titel Künstlerin / Künstler: Monika Sosnowska Datierung: 2003 Typ: Arbeit auf Papier Material: Bleistift auf Papier Masse: 18 x 25,7 cm Zugangsdatum/Ankaufsdatum: 2004 Inventarnummer: 0914 Copyrighthinweis: © Monika Sosnowska, Courtesy Künstlerin und Foksal Gallery Foundation Inv.-Nr. 0912–0915, Foto: André-Marc Räubig -
Ohne Titel (2003) Ohne Titel Künstlerin / Künstler: Monika Sosnowska Datierung: 2003 Typ: Arbeit auf Papier Material: Bleistift auf Papier Masse: 18 x 25,7 cm Zugangsdatum/Ankaufsdatum: 2004 Inventarnummer: 0915 Copyrighthinweis: © Monika Sosnowska, Courtesy Künstlerin und Foksal Gallery Foundation Inv.-Nr. 0912–0915, Foto: André-Marc Räubig -
Ohne Titel (2003) Ohne Titel Künstlerin / Künstler: Monika Sosnowska Datierung: 2003 Typ: Arbeit auf Papier Material: Bleistift auf Papier Masse: 18 x 25,7 cm Zugangsdatum/Ankaufsdatum: 2004 Inventarnummer: 0913 Copyrighthinweis: © Monika Sosnowska, Courtesy Künstlerin und Foksal Gallery Foundation Inv.-Nr. 0912–0915, Foto: André-Marc Räubig -
Ohne Titel (2003) Ohne Titel Künstlerin / Künstler: Monika Sosnowska Datierung: 2003 Typ: Arbeit auf Papier Material: Bleistift auf Papier Masse: 18 x 25,7 cm Zugangsdatum/Ankaufsdatum: 2004 Inventarnummer: 0912 Copyrighthinweis: © Monika Sosnowska, Courtesy Künstlerin und Foksal Gallery Foundation Inv.-Nr. 0912–0915, Foto: André-Marc Räubig
Die kleinformatigen Zeichnungen der polnischen Künstlerin Monika Sosnowska ähneln Architekturzeichnungen, ohne deren räumliche Orientierung und Massstäblichkeit zu vermitteln. Sosnowska verbindet darin streng geometrische, dreidimensionale Elemente, die sie ausschliesslich mittels Umrisszeichnungen aufs Papier bringt. Manche Linien sind wesentlich dicker als andere, sodass sich eine Rhythmisierung des Bildgefüges ergibt. Atmosphärische Schraffierungen oder erzählerische Details sind bei Sosnowska nicht zu finden. Ihr direkter schnörkelloser künstlerischer Zugriff ähnelt der Minimal Art der 1960er- und 1970er-Jahre – Sosnowskas Elterngeneration –, die sie sehr prägte. Man denke beispielsweise an den amerikanischen Künstler Sol LeWitt, dessen «Incomplete Open Cube» sich ebenfalls in der Kunstsammlung der Baloise befindet. Auch hier werden geometrische Grundmodule auf geradezu mathematische Weise in unterschiedlichen Kombinationen «durchdekliniert». Im Unterschied zu den modernistischen Strömungen des polnischen Konstruktivismus der 1930er-Jahre, der Tradition des Bauhauses sowie der Minimal Art und Konzeptkunst der 1960er-Jahre wirken Sosnowskas Raumgebilde trotz aller geometrischen Strenge, Klarheit und Nüchternheit jedoch auf eine eigentümliche Weise geheimnisvoll und unzugänglich.
Sosnowska, die an der Kunstakademie in Posen und an der Rijksakademie van beeldende kunsten in Amsterdam studiert hat, ist in erster Linie eine Bildhauerin, die räumlich denkt. Ihre Zeichnungen lassen schon erahnen, was sie im dreidimensionalen Bereich erschafft: Sie konstruiert aus vertrauten, klar strukturierten räumlichen Elementen regelrechte Labyrinthe. Es sind rätselhafte Raumgefüge, die offen stehen für körperliche und mental-emotionale Erlebnisse und Erfahrungen. Ihre begehbaren Installationen sind eine Herausforderung an unseren Orientierungssinn. Sie schaffen ein verwirrendes Spiel mit der stabilsten aller Künste: der Architektur. Bewegen wir uns in Sosnwoskas verschachtelten Labyrinthen von einem fensterlosen Raum zum nächsten, so fühlen wir uns eingeschlossen und klaustrophobisch bedrängt. Vor allem werden wir mit uns selbst und unseren Ängsten, unserem Ärger, unserer Ungeduld konfrontiert. Sosnowskas Architekturen treiben das modernistische Formenvokabular in seiner Nüchternheit und Unnahbarkeit gleichsam so auf die Spitze, dass ein psychologisches, emotionales Potenzial zu wachsen beginnt. Und gerade diesem ist die Künstlerin auf der Spur.
Brigitte Kölle
Weitere Werke von Monika Sosnowska in der Kunstsammlung der Baloise:
Inv.-Nr. 0916–0919, Ohne Titel, 2003, Bleistift auf Papier, 18 x 25,7 cm