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Künstler von A-Z Heimo Zobernig

*1958

  • Ohne Titel (1984)
    Ohne Titel
    Künstlerin / Künstler: Heimo Zobernig Datierung: 1984 Typ: Arbeit auf Papier Material: Gouache auf Papier Masse: 29,6 x 20,7 cm Zugangsdatum/Ankaufsdatum: 2014 Inventarnummer: 1311 Copyrighthinweis: © Heimo Zobernig, ProLitteris, Zürich; Fotos: André-Marc Räubig
  • Ohne Titel (2012)
    Ohne Titel
    Künstlerin / Künstler: Heimo Zobernig Datierung: 2012 Typ: Arbeit auf Papier Material: Klebepunkte, Klebefolie und Lettraset auf Papier Masse: 29,6 x 20,9 cm Zugangsdatum/Ankaufsdatum: 2014 Inventarnummer: 1304 Copyrighthinweis: © Heimo Zobernig, ProLitteris, Zürich; Fotos: André-Marc Räubig
  • Ohne Titel (1992)
    Ohne Titel
    Künstlerin / Künstler: Heimo Zobernig Datierung: 1992 Typ: Arbeit auf Papier Material: Gouache auf Papier Masse: 30 x 21 cm Zugangsdatum/Ankaufsdatum: 2013 Inventarnummer: 1236 Copyrighthinweis: © Heimo Zobernig, ProLitteris, Zürich; Fotos: André-Marc Räubig
Seit seinen künstlerischen Anfängen setzt sich Heimo Zobernig mit den Konventionen der bildenden Kunst sowie mit Fragen des Verhältnisses zwischen Form und Bedeutungsentstehung auseinander. Als Gattung, die historisch auf einzigartige Weise mit der Subjektivität des Künstlers verknüpft ist, nimmt die Malerei innerhalb dieser Auseinandersetzung einen zentralen Platz ein. Ab 1977 entstanden über viele Jahre fast täglich Gouachen, zuerst im Postkartenformat und dann auf DIN-A4-Papier, in denen Zobernig sämtliche Register des Malerischen erforscht: beiläufiges Anstreichen, expressive Gesten und insbesondere die Wirkung von Farben sowie das Zusammenspiel von Farbe und Form. In den frühen 1980er-Jahren beschäftigte sich der Künstler eingehend mit der Sprache geometrischer Abstraktion, wie sie etwa die Zürcher Schule der Konkreten mit Künstlerinnen und Künstlern wie Max Bill, Richard Paul Lohse oder Verena Loewensberg praktizierte, die den Ausdruck aus der Kunst zu bannen suchten. In den in Folge entstandenen Gouachen lässt sich beobachten, wie Zobernig Formenvokabular und Gestaltungsprinzipien der konkreten Kunst auf eine Weise einsetzt, die ganz bewusst mit gegenständlich narrativen Assoziationen kokettiert. In einer Arbeit wie «Ohne Titel» (1984) beispielsweise fügen sich die Spitze an Spitze platzierten schwarzen Dreiecke, bekrönt von einem cremefarbenen Kreis, unweigerlich zu einer Figur, deren zeichenhaft anthropomorphe Gestalt das Postulat der «reinen» geometrischen Form in Zweifel zieht. Andere zeitgleich entstandene Blätter scheinen Eindrücke von Baudenkmälern und Kunstwerken zu verarbeiten, die für den Künstler in jenen Jahren wichtig waren, wie etwa ein Rundbogen mit Blick ins «Grüne», der aus einer Villa Andrea Palladios stammen könnte, oder eine aus Flächen aufgestapelte Gestalt, die an die in Segmente gegliederten Menschenfiguren des griechisch-österreichischen Bildhauers Joannis Avramidis denken lässt. Nicht zuletzt finden sich in den Gouachen der 1980er-Jahre mit den Kreisformen, den Rastern und farbigen Streifenformationen Motive, die sich durch Zobernigs gesamtes künstlerisches Schaffen ziehen. Sie begegnen uns in Videos, Skulpturen und installativen Anordnungen und bezeugen das Interesse des Künstlers an einer gattungsüberschreitenden Beschäftigung mit Bildformen und -formaten, die die Regeln und Übereinkünfte medialer Kategorisierungen in den Blick rückt. In diesem Zusammenhang von Relevanz ist auch Zobernigs Auseinandersetzung mit dem Verhältnis von Bild und Text und im weiteren Sinne von Werk und Institutionalisierung. «Ohne Titel» (2012) zeigt beispielsweise einen «Wirbelsturm» aus gerubbelten Buchstaben, Ziffern und Zeichen – Fragezeichen, Kaufmanns-Und, Dollarzeichen und so weiter – sowie farbigen Klebepunkten und -flächen. Vereinzelt lassen sich Worte wie «Helvetica» (eine von Zobernig immer wieder verwendete Schrifttype), «made» oder «instant lettering» ausmachen. Entgegen dem ebenfalls gerubbelten Aufruf zur «order» haben sich Werk, Kritik und ökonomische Fragen zu einem chaotischen Reigen verdichtet, der Zobernigs Arbeiten auf Papier einmal mehr als Ort der künstlerischen Standortbestimmung ausweist.

Manuela Ammer

Weitere Werke von Heimo Zobernig in der Kunstsammlung der Baloise:

Inv.-Nr. 1234, Ohne Titel, 2007, Gouache auf Papier, 29,7 x 21 cm

Inv.-Nr. 1235, Ohne Titel, 1998, Gouache auf Papier, 29,9 x 21 cm

Inv.-Nr. 1237, Ohne Titel, 1987, Gouache auf Papier, 29,6 x 20,9 cm

Inv.-Nr. 1238, Ohne Titel, 1986, Gouache und Collage auf Papier, 30,6 x 21,5 cm

Inv.-Nr. 1239, Ohne Titel, 1986, Mischtechnik auf Papier, 29,9 x 20,9 cm

Inv.-Nr. 1240, Ohne Titel, 1985, Gouache auf Papier, 29,9 x 20,1 cm

Inv.-Nr. 1241, Ohne Titel, 1982, Gouache auf Papier, 29,8 x 21 cm

Inv.-Nr. 1302, Ohne Titel, 2013, Acryl auf Papier, 29,7 x 20,7 cm

Inv.-Nr. 1303, Ohne Titel, 2013, Acryl auf Papier, 29,6 x 20,7 cm

Inv.-Nr. 1305, Ohne Titel, 2012, Acryl und Klebepunkte auf Papier, 29,6 x 20,8 cm

Inv.-Nr. 1306, Ohne Titel, 2012, Papier, gefalzt, 29,6 x 20,9 cm

Inv.-Nr. 1307, Ohne Titel, 2012, Bleistift und Kugelschreiber auf Laserprint, 29,6 x 20,9 cm

Inv.-Nr. 1308, Ohne Titel, 2003, Wachskreide auf Papier, 29,6 x 20,9 cm

Inv.-Nr. 1309, Ohne Titel, 1985, Gouache auf Papier, 29,8 x 20,5 cm

Inv.-Nr. 1310, Ohne Titel, 1984/2001, Gouache auf Papier, 29,7 x 20,8 cm

Inv.-Nr. 1312, Ohne Titel, 1984, Gouache auf Papier, 30,2 x 20,6 cm

Inv.-Nr. 1313, Ohne Titel, 1984, Gouache auf Papier, 30,3 x 20,4 cm

Inv.-Nr. 1314, Ohne Titel, 1984, Gouache und Bleistift auf Papier, 30,3 x 20,5 cm

Inv.-Nr. 1315, Ohne Titel, 1984, Gouache auf Papier, 29,5 x 20,8 cm