Dass die Ausstellung ihr Hauptaugenmerk auf Fotografien und Arbeiten auf Papier legt, entspricht der Ausrichtung dieser wichtigen zeitgenössischen Firmensammlung. Die Auswahl umfasst Werke von mehr als 40 Künstlerinnen und Künstlern, neben einigen wichtigen Arbeiten aus den 1980er und 1990er Jahren entstand die Mehrzahl der ausgestellten Werke in den vergangenen beiden Jahrzehnten.
Nach neu definiertem Konzept konzentrierte sich das Sammlungsgebiet seit 1985 auf Arbeiten auf Papier, ab den frühen 1990er Jahren kam gleichberechtigt das Feld der bildhaften Fotografie hinzu. Von Anfang an ging dabei das Bestreben dahin, nicht Einzelwerke, sondern Werkgruppen zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler zu erwerben, um ihr Schaffen gültig zu repräsentieren. Die Auswahl im Museum Franz Gertsch trägt diesem Aspekt Rechnung, darauf weist auch der Ausstellungstitel hin, der von einer Werkreihe der Künstlerinnen Claudia & Julia Müller entlehnt wurde. «Groups and Spots» steht für eine Auswahl, die Werkgruppen ebenso wie Einzelwerke hervorhebt, und die andererseits ebenso Arbeiten auf Papier als auch Fotografien in spannenden Konstellationen beleuchtet. Die umfangreiche Ausstellung erstreckt sich über drei Räume.
Der erste Raum ist dem Sammlungsschwerpunkt Fotografie gewidmet. Hier zu sehen sind inszenierte Porträts der jungen Kanadierin Sara Cwynar; Jeff Walls hinterleuchtetes Porträt eines zeichnenden Künstlers im anatomischen Labor; faszinierende Ansichten einer englischen Planstadt (Milton Keynes) des japanischen Fotografen Naoya Hatakeyama sowie Momentaufnahmen aus der Serie «Falling Down» von Teresa Hubbard / Alexander Birchler.
Im zweiten Ausstellungsraum werden unterschiedliche Formen der Interaktion zwischen Kunstschaffenden und der Baloise als Versicherungsunternehmen und Bauherrin
thematisiert.
Der dritte und grösste Ausstellungsraum gibt Einblick in die Vielfalt an Papierarbeiten in der Sammlung Baloise Group.
Ausgehend von den ersten Ankäufen von Gemälden von Basler Kunstschaffenden in den späten 1940er Jahren befinden sich heute über 1‘500 Werke in der Sammlung Baloise Group. Dank dieser langen Tradition ist der Kunstbezug der Baloise nicht nur bei den Mitarbeitenden gut verankert, die den Werken täglich im Arbeitsumfeld begegnen und über eine Kunstkommission auch in den Ankaufsprozess miteinbezogen sind, sondern auch in der Öffentlichkeit durch besondere Kunstaktivitäten bekannt - nicht zuletzt durch die Ausstellungen im Kunstforum Baloise, das sich im neuen, von Diener & Diener entworfenen Konzernsitz in Basel befindet. Die aktuelle Ausstellung dort mit Werken von Thomas Schütte wurde bis 2. Juli 2021 verlängert.