Beatrice Gibson, *1978, lebt in London
Foto: Peter Schnetz
Beatrice Gibson wird für die experimentelle Dimension der narrativen Struktur ihrer Videoarbeit mit dem Baloise Kunst-Preis ausgezeichnet. Darin untersucht sie die vielschichtige, semantische Komplexität kultureller und gesellschaftlicher Konflikte. Ihr Film stellt die Zusammenarbeit mit Schülern einer progressiven Bildungsstätte vor Ort dar, und zwar während eines viertägigen experimentellen Musik-Workshops, den sie zusammen mit dem Komponisten Anton Lukoszevieze organisierte. Die Künstlerin geht das Risiko ein, einen offenen, kreativen Prozess anhand von fünf historischen Aufführungen von Fluxus-Künstler George Maciunas und anderen zu entwickeln. Die unorthodoxe Art ihrer Filmproduktion erlaubt Gibson, die von der Wirtschaftskrise bedingte, in Grossstädten wie London gegenwärtig verbreitete Ungerechtigkeit aufzuzeigen. Der scheinbare Anarchismus der kinematischen Konstruktion widerspiegelt die Turbulenzen der heutigen Gesellschaft.
Zusätzlich zum Geldpreis erwirbt die Baloise Werkgruppen der Preisträgerinnen und Preisträger. Die Arbeit von Beatrice Gibson ging als Geschenk in die Sammlung des MUDAM Luxembourg.
Laura Bartlett Gallery, London
Jurymitglieder:
Marie-Noëlle Farcy, Kuratorin/Leiterin der Sammlung, MUDAM, Luxemburg; Dr. Susanne Gaensheimer, Direktorin MMK Museum für Moderne Kunst, Frankfurt a.M.; Joanna Mytkowska, Direktorin, Museum of Modern Art, Warschau; Professor Wilhelm Schürmann, Herzogenrath und Martin Schwander, künstlerischer Berater der Baloise, Vorsitzender der Jury.